in Catholica

Papst-Zeit

Auch die zweite Ausgabe der Zeit nach der Wahl Benedikts XVI. bringt relativ viel Papst ins Haus: Elisabeth von Thadden eiert, eine weibliche Perspektive einnehmend, ziemlich herum. Jan Ross verhilft den Büchern Joseph Ratzingers zu weiterem Abverkauf:

Das Europäische, wie Benedikt XVI. es liebt und gefährdet sieht, ist das Miteinander von Vernunft und Glaube – die kunstvollen Ideenkathedralen der Theologie, die strengen und gerade nicht orgiastisch ausufernden Formen des Gottesdienstes (dem Geist der Liturgie hat Ratzinger ein eindringliches Buch gewidmet), ein christliches Ethos, das sich die apokalyptische Revolutionsschwärmerei verbietet (daher der Widerstand gegen die marxistisch inspirierte Befreiungstheologie). Dass Religion und Vernunft zusammengehören, dass sie sich wechselseitig »reinigen« und »heilen« müssen, weil der Glaube sonst fundamentalistisch eng und die Vernunft materialistisch leer wird – das ist ein, vielleicht das Leitmotiv im Denken des neuen Papstes.

[via Perlentaucher]

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Kommentar

  1. Mein Gott, ist das von der Thadden ein dummer Artikel. Ein mildernder Umstand ist allerdings, dass sie offenbar mit Kirche nicht wirklich was am Hut hat.

    Frauen haben in der letzten Zeit kaum etwas zur Papstwahl gesagt, meint sie? Also entweder hat Frau Thadden einen Fernseher bzw. ein Browserprogramm, die bei solchen Inhalten umschalten bzw. „Fehler 404“ melden – aber ich hatte eher den entgegengesetzten Eindruck…

    Ich sehe schon, ich muss endlich meinen länger gehegten Plan in die Tat umsetzen und in meinem Blog was zur Situation der Frau in der katholischen Kirche posten (und außerdem auch was zur kirchlichen Sexualmoral und diesen modernen Neusprech, der „Selbstbestimmung der Frau“ sagt, wenn es Abtreibung meint).

  2. Ja, mach doch mal.

    Was mir bei von Thadden gefallen hat, ist dieser Eindruck von Hektik: So viele Dinge um die Ohren, dass sie nicht weiß, wo vorne und hinten ist. Das beschreibt die Situation vieler Frauen (und Männer!) ganz treffend. Sie haben so viele Wünsche und Ziele, dass sie nicht merken, welche davon völlig unvereinbar miteinander sind. So strampeln sie sich im Hamsterrad ab und sehen nicht einmal das Rad… Ging mir lange Zeit ähnlich, und ich will nicht sagen, dass ich heute frei davon bin.

  3. Ja, Du hast wohl Recht mit dem Gehetztsein… Ob’s wohl auch an ihrem Job liegt? Obwohl, da ich in der gleichen Branche arbeite, kann ich dazu nur sagen: eine Wochenzeitung (zumal ein Kommentar) ist Urlaub im Vergleich zu einer Nachrichtenagentur. Dort hat man nicht vier bis fünf Tage, sondern zwei-drei Stunden, um einen Artikel auf die Beine zu stellen…

    Hab übrigens was zur Frauenordination gepostet. Der Text war schon fertig und gepostet, dann wollte ich was korrigieren – und auf einmal war die Hälfte weg und ich musste das Meiste wieder neu schreiben. Ach herrje….