Dietmar Dath schrieb am vergangenen Wochenende im FAZ-Feuilleton über Einstein als vorbildlichen wissenschaftlichen Schriftsteller. Sein ganzseitiger Aufsatz, leider nicht online verfügbar, wickelt dann praktisch im Vorbeigehen gleich noch Popper und Kuhn ab. Zitat: „Der australische Philosoph David Stove hat Popper und Kuhn mittels mehrerer sich sehr allmählich herumsprechender Denkanstrengungen nachgewiesen, daß ihr tiefes, aus der revolutionären Physik der vorletzten Jahrhundertwende abgeleitetes und danach System gewordenes Mißtrauen gegen den Begriff des positiven Naturgesetzes und die Vorstellung einer dergleichen stützenden experimentellen Verifikation auf einer zwar tiefsinnigen, aber verheerenden Verwechslung von Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit beruht, die schon bei Hume angelegt ist.“ Puh. Langer Satz. Zum besseren Verständnis seien noch die beiden nächsten nachgereicht: „Denn es ist zwar tatsächlich immer möglich, daß, wie Hume, Popper und Kuhn gemeinsam annehmen, morgen früh eine unerwartete Beobachtung ein angenommenes gesetzförmiges Verhalten der Natur aufhebt. Aber die entscheidende Frage bleibt, ob es auch wahrscheinlich ist.“ Ich überspringe den nun folgenden Gedankengang – wer mag, kann ja bei der FAZ gegen Geld nachlesen – und zitiere den Abschluss dieser Passage: „Die moderne Wissenschaftsphilosophie mag also der Idee einer Welt, die wirklich ist, wie sie ist, als metaphysisch entraten können. Der Fortschritt der Wissenschaft selbst aber profitiert gerade in revolutionären Etappen von ihr als einer regulativen Variablen.“ Damit kann ich den Artikel nun, da hinreichend dokumentiert, dem Altpapier überantworten. (Falls ihn jemand haben möchte: Postadresse bei mr94 auf gmx.net hinterlassen, bevor ich das Papier zum Container trage.)