In einem Interview mit der taz findet der argentinische Schriftsteller Cesar Aira, „dass die Freiheit durch die Populärkultur bedroht wird – gewisse Dinge werden heute geradezu zwanghaft obligatorisch. Zum Beispiel das Mobiltelefon: Zunächst war es ein nützliches Utensil, dann wurde es zu einer zwanghaften Notwendigkeit, und heute ist der Besitz einfach obligatorisch. … Die Populärkultur wird zum Symbol all dessen, was obligatorisch wird. Hingegen Johann Sebastian Bach, der ist nicht obligatorisch. Bach ist frei. Will ich Bach hören, muss ich eine Aufnahme suchen und manchmal muss ich sehr danach suchen. Und um die Musik zu verstehen, muss ich mich anstrengen. Über diese Hochkultur öffnet sich ein Weg in die Freiheit. Mein Verhältnis zur Populärkultur ist eher dialektisch. Ich beziehe mich bei meiner Arbeit ständig auf die Populärkultur. Aber dabei geht es mir um eine Transformation, die auch die Hochkultur verändert.“ [ebenfalls via Spiegel Online via Perlentaucher]