in Catholica

Ein typischer Tag

Stöckchen und dergleichen Brauchtum sind normalerweise meine Sache nicht. Bruder Bernd wünscht sich nun eine Beschreibung meines typischen Tages. Dem Wunsch komme ich gern nach.

5.50
Der Wecker klingelt. Wenn ich es schaffe, stehe ich sofort auf.

6.00
Laudes am großen Tisch in der um diese Jahreszeit noch dunklen Küche.

6.30
Bis Sommer 2006 bin ich um diese Zeit meistens eine halbe Stunde gelaufen, meine Runde über die Deiche. Im August hatte ich mir dann das rechte Sprunggelenk gebrochen und durfte monatelang nicht mehr laufen. Gehen schon, aber laufen nicht.

Außerdem beginnt die Schule für meinen Ältesten seit diesem Schuljahr schon um 8.00 Uhr. Das hat unseren familiären Zeitplan um eine halbe Stunde vorverlegt.

Also Frühstück machen für die Familie, die nach und nach verschlafen eintrudelt. Im Radio läuft der Deutschlandfunk. Zur Morgenandacht rauscht meist gerade das Kaffeewasser.

7.10
Ins Bad. Rasieren, Duschen, Zähneputzen. Sachen packen, Frühstückstisch abräumen (falls das nicht meine Frau macht). An drei Tagen bringe ich meinen Jüngsten in den Kindergarten. Dort können wir frühestens um

8.00
eintreffen. Danach ins Auto und ab zur Arbeit. Auf dem Weg zwei bis drei Gesätze vom Rosenkranz. Je nach Verkehrslage sitze ich ab

9.00 bis 9.30
am Schreibtisch. Arbeit.

13.00
Mittagessen mit den Kollegen oder geschäftlich.

14.00
Arbeit.

18.30 bis 19.00
Feierabend. Ab nach Hause, wo ich etwa um

19.30 bis 20.00
eintreffe. Selten früher. Im Auto die übrigen Gesätze des Rosenkranzes. Früher war ich regelmäßig um 19.00 in der Messe der Karmeliterinnen auf Finkenwerder. Schon länger nicht mehr.

Kinder ins Bett bringen, Geschichte vorlesen, beten. Abendessen, falls nicht schon vorher geschehen.

20.00
Theoretisch Tagesschau. Davon bleibt oft nicht viel übrig. Mittwochs fängt um diese Zeit die Chorprobe an. Oder andere Abendtermine, an anderen Wochentagen: Firmkatecheten, Taufelternabend, Scholaprobe, Berufliches.

20.15
Falls nichts dergleichen ist, dann Küche aufräumen. Spülmaschine aus- und einräumen.

20.30
Vesper, meistens im Arbeitszimmer. Wenn Abendtermine anstehen, dann erst entsprechend später, selten auch gar nicht.

20.45
Am heimischen Schreibtisch. Irgendwas ist immer: Papierkram, Bloggen, Lesen, Zeit für mich.

22.45
Mittwochs und donnerstags gern Harald Schmidt.

23.15
Zähneputzen, Lesehore, noch etwas Lesen und dann Komplet (die fällt in letzter Zeit häufiger aus).

24.00
Licht aus. An Müdigkeit mangelt es mir nicht.

Irgendwo im Morgenprogramm werde ich demnächst wieder mein Laufpensum installieren. Ich kann ohnehin nur mit zehn Minuten anfangen und es dann langsam steigern.

Familienleben findet praktisch nur sonnabends und sonntags statt.

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Kommentar

  1. So lernt man einmal den Menschen hinter der Liturgie-Re-Reform kennen 😉
    Schön! Mehr von solchen sympathischen Einträgen bitte!

  2. witzig, die karmelitinnen in finkenwerder werd ich jetzt am samstag mal wieder bei ihrem stilletag sehen, wo ich auch schon länger nicht mehr war.