Gar trefflich weiß die NZZ den Fall Berger zu deuten:
Der Protestantismus hat historisch ein nicht geringes Scherflein dazu beigetragen, dass die Gewissensfreiheit den zentralen Rang erhalten hat, den sie im säkularen Staat einnimmt – wäre es dann nicht befremdlich, wenn es ausgerechnet im Hort der religiösen Subjektivität päpstlicher zugehen müsste als beim Papst? – Vom jetzigen Papst hat Berger geschrieben, dass er den Vorgang «genau» kenne und «sein theologisches nihil obstat gegeben» habe. Die päpstliche Unbedenklichkeitserklärung wäre – in den Augen des Laien – allerdings insofern nicht ganz unbedenklich, als sie sich über das Kirchenrecht hinwegsetzte. Danach nämlich hätte Berger sich mit seinem Übertritt zu einer anderen Konfession automatisch die Exkommunikation zugezogen. [Perlentaucher]