Ich habe ihn gestern gesehen. Und fand ihn stellenweise zu hektisch geschnitten. Wenn zum Beispiel die Mönche bei ihrer Prozession mit dem Allerheiligsten gerade das Tantum ergo anstimmen, dann muss doch nicht schon nach der zweiten Zeile (veneremur cernui) geschnitten werden – in einem 160-Minuten-Film, der seinen Zuschauern einiges abverlangt.
Was die Bedingungen angeht, so schließe ich mich der Meinung von Hanns-Georg Rodek an:
Es sollte dunkel sein, stockdunkel; es ist zunehmend schwierig in Kinos, einen Platz zu finden, an dem sich keine Notausgangsleuchte ins Blickfeld drängt. Der Saal muß isoliert sein, völlig schalldicht; in schlechteren Multiplexen hört man die Explosionen aus anderen Kinos, wenn der eigene Sensurround ein paar Sekunden Atem holt. Absolute Handydisziplin ist von Nöten und ein Publikum, das weder flüstert noch Ausflüge zum Popcorn-Stand unternimmt.
Außerdem sollten die Sitze bequemer sein als im oberen Kino des Abaton. Richtig dunkel war es dort nicht, aber immerhin ruhig und das Publikum diszipliniert.
Trotz dieser kleineren Unbill – die ja ganz gut mit dem wenig kommoden Klosterleben in der Karthause harmoniert – ein wirklich sehenswerter Film. Als Director’s Cut in mindestens 220 Minuten Länge und mit ungeschnittenem Tantum ergo würde ich ihn ein zweites Mal ansehen.