in Catholica

Thomas Brose

Der Religionsphilosoph Thomas Brose versucht (in der Berliner Zeitung) zu erklären, wie sich die katholische Kirche auf dem Markt der Sensationen so erfolgreich positionieren konnte:

„Die katholische Kirche hat sich damit wieder auf traditionelle Stärken besonnen: Glaube nicht bloß als nüchternen Bericht weiterzusagen, sondern bildhaft-anschaulich zu dramatisieren. Und das scheint, wie Christoph Türcke in seinem Buch ‚Die erregte Gesellschaft‘ analysiert, genau das zu sein, was derzeit notwendig ist. Der Leipziger Philosoph konstatiert nämlich als Zeichen einer erregten Zeit den neuen Imperativ, sich anderen sinnlich wahrnehmbar zu machen. ‚Das Nicht-Wahrgenommenwerden heißt Draußen-Sein, und Draußen-Sein ist wie tot sein bei lebendigem Leibe.‘ Permanent schicken sich darum nicht nur junge Leute SMS und E-Mails, filmen und fotografieren die Welt, um sich ihrer eigenen Existenz immer wieder zu versichern.“ [Perlentaucher]

Sein Stück beginnt übrigens, sehr schön, mit den Confessiones eines gewissen Aurelius Augustinus.

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