Und nach dem Einstieg nun auch noch der Schluss: „Was Drewermann und Küng für die Amtskirche, ist Klaus Berger für die Gemeinde der Betroffenen und die Theologen von der weichspülenden Observanz. Berger hat sichtlich Lust auf die Rolle des Aufmischers, und er ist aufmerksam darauf bedacht, keinen Fettnapf der theological correctness auszulassen. Dabei verlässt er aber nie im Ernst den Garten der Vernunft. Es macht ihm Spaß, auf der Mauer zu sitzen und dem Publikum Reden zu halten über die Wildnis außerhalb des Gartens und die verlockenden Fernen, damit seine Zuhörer den Garten nicht für die Welt halten.
Zwar dient das dem intellektuellen Vergnügen des Lesers, aber es führt auch zu einem völlig unnötigen Selbstmissverständnis. Berger hat den falschen Feind ausgemacht. Ist wirklich die Aufklärung am Siechtum des Christentums schuld? Das Gegenteil ist richtig. Gerade die Herausforderungen durch die Buchreligion des Islams zeigt, dass das Christentum die Religion der Moderne ist. Die Christen können sich eine harte Bibelkritik leisten. Denn das Wort ist Fleisch geworden.“