Punkt zwölf Uhr erscheint der Text auf der vatikanischen Website, bei Radio Vatikan war er schon vorher da. Und nun werden sich die Medien überschlagen und binnen Minuten über einen Text von 78 Seiten Länge berichten. Der eine oder andere Berichterstatter wird ihn auch tatsächlich gelesen haben – vermutlich, weil er ihn schon früher in Händen hielt.
« DEUS CARITAS EST, et, qui manet in caritate, in Deo manet, et Deus in eo manet » (1 Io 4, 16).
Es sind bei der pdf-Ausgabe von dbk.de nur 61 Seiten. Und wie alles von Onkel Ratzinger gut zu lesen.
Eine italienische Teilnehmerin der Pressekonferenz (von heute mittag) zur Herausgabe der Enzyklika, in der der italienische Kardinal Marino, der amerikanische Erzbischof Levada und der deutsche Bischof Cordes Rede und Antwort standen, beklagte im Papa Ratzinger Forum, dass sie schon Heimweh (nostalgia) nach Kardinal Ratzinger habe, der offensichtlich bei ähnlich gelagerten Pressekonferenzen mit ganz anderem Format auftrat als die genannten Herren. Lediglich der deutsche Bischof Cordes sei ihr positiv aufgefallen.
Gibts zu diesem Forum einen Link/eine Adresse?
1. Eine weitere Person, die die Pressekonferenz verfolgt hat, antwortete, dass sowohl die Herren Levada als auch Cordes mit Sprachproblemen zu kämpfen hatten und der italienische Kardinal schien ihr nicht gelöst und in guter Form zu sein und auch wie ein Ausländer zu antworten, der die Fragen nicht gut verstanden habe.
Es schaudere sie, wenn sie daran denke, dass an deren Stelle die legendären Kardinäle Ruini und Ratzinger gestanden hätten.
2. Einen DIREKTEN Link zu den von mir angesprochenen Stellen kann ich, da computertechnisch ein völliger Nonvaleur, nicht setzen.
Das italienischsprachige Papa Ratzinger Forum erscheint (ich arbeite mit Firefox), wenn man
1) bei den Google-Einstellungen als SUCHSPRACHE auch ITALIENISCH eingegeben hat und dann
2) im Google unter PAPA RATZINGER FORUM sucht
an erster Stelle.
Dann anclicken, „l’angolo dell’omelia“ anpeilen und dort „LETTERA ENCICLICA“ und lesen was „stupor-mundi“ und „vallifra“ geschrieben haben.
Viel Vergnügen mit den italienischen Fans „Eures“ deutschen Papstes.
Eine dritte, weitere Zuschauerin der gestrigen Pressekonferenz, die ja auch am Fernsehen übertragen wurde, meint:
Eine Torte ins Gesicht!
Kardinal Martino schien die Enzyklika nicht gelesen zu haben, Bischof Levada verstand die Fragen nicht und gab vage Antworten, der einzig Passable war Bischof Cordes. … Ein wahres Fiasko. … Wojtyla hatte Ratzinger, aber er, wen hat er?
Die Beobachtungen der Teilnehmerin und der beiden TV-Zuschauerinnen der Pressekonferenz zur Herausgabe der Enzyklika „Deus caritas est“ werden durch den von diesem Blog verlinkten Artikel des Vatikanisten Sandro Magister bestätigt. Er schreibt nämlich in seinem Artikel vom 23. Februar: The official presentation of the encyclical, made at the Holy See press office by three curia high directors … was astounding for its banality.