in Catholica

Postmoderne

Ralf gibt uns den guten Rat, die fruchtlose Debatte bleiben zu lassen. Seine messerscharfe Analyse:

„Der Protestantismus in seiner mehrheitlich real existierenden Variante diesseits der Alpen (und diesseits des Teiches) ist postmodern par excellence. Da ist jeder auf sich selbst gestellt vor Gott, jeder allein. Es gibt keinen wirklich gemeinsamen Glauben bei zwei sich treffenden Personen, der über einen KGN (Matheunterricht der Grundschule, na?) hinausgeht. Nun ist Christus als KGN ja schon mal einiges, aber wenn man sich über dessen ganz real-leibliche Wirkung im Jahr 2005 nicht einigen kann, bleibt Er doch sehr entweder bloß eine Gestalt der Historie oder der privaten Frömmigkeit.

Es ist ein Hauptmerkmal der Postmoderne, daß sich jeder absolut allein weiß oder fühlt, auch allein vor Gott.“

Schön und tröstlich ist, was er im Anschluss an diese Worte schreibt. Danke!

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Kommentar

16 Kommentare

  1. Ach, schon wieder dieses Entweder-Oder-Denken….

    Der Glaube des Einzelnen ist genauso wichtig wie die Gemeinschaft mit der Gesamtheit der Christen! Das ist kein Gegensatz, sondern ergibt sich zwangsläufig durch den gemeinsamen Glauben (siehe Eph 4).

    Siehe auch meine Definition von Kirche: „Die unter der Leitung der Apostel stehenden Gesamtheit der Christen in den einzelnen Gemeinden.“ Also drei Stufen: der einzelne Gläubige – die Ortsgemeinde – die Weltkirche.

    Was Ralf meint, ist ein Individualchristentum, bei dem kein gemeinsamer Glaube mit anderen mehr da ist, weil sich jeder selbst zusammenbaut, woran er glaubt und nicht glaubt (cafeteria Christianity). Mal ganz abgesehen davon, dass es im Protestantismus diesen Zusammenhalt zwischen den Ortsgemeinden durch das apostolische Amt (siehe die Rolle der Apostel in der Frühkirche) eben nicht gibt.

    Nicht, dass es das cafeteria-Phänomen in der katholischen Kirche nicht gäbe. Es gibt aber hier etwas, woran man sich unabhängig von den individuellen Ansichten der einzelnen Mitglieder orientieren kann: nämlich das Lehramt der Kirche, und zudem die sichtbare Gemeinschaft der gesamten Weltkirche.

  2. „Spätestens beim Jüngsten Gericht ist auch jeder vor Gott allein gestellt.“

    No, Sir!

    Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. (Mt 25,31-34)

  3. „Ich bleibe dabei: Da hilft weder die Zugehörigkeit zu einer Kirche noch zu einem Volk.“

    Doch, da hilft die Zugehörigkeit zur Kirche – das ist nämlich ihr Sinn und Zweck, dafür gibt es die Sakramente.

    Lieber Matthias, Du kannst gerne bei Deinen Irrtümern bleiben, aber bitte nicht von uns erwarten, dass wir sie nicht als solche bezeichnen.

  4. Wozu Nachweise? Du hast doch häufig genug bewiesen, dass Du in der Disziplin der selektiven Wahrnehmung zu den ganz Großen gehörst.

  5. Ich habe einfach keine Lust mehr. Weil ich nicht von der Sinnhaftigkeit überzeugt bin. Du forderst viel, hast auch viel bekommen, aber selbst wenig geliefert. Wie jeder Lieferant, der bei Verstand ist, halte ich meine Leistung jetzt zurück.

  6. Ich kenne Euch nicht und fühle mich deshalb auch nicht kompetent Euch irgendwelche Empfehlungen auszusprechen. Trotzdem:

    Das ist fruchtloses Gezänk im besten biblische Sinne und „führt zu Neid, Steit, Verleumdungen, üblen Verdächtigungen“…
    Das einzige, was bei solchen überhitzten Diskussionen herauskommen kann, ist dass man sich an seinem Gegenüber und sich selbst versündigt. Da hilft auch die beste ursprüngliche Intention nichts…

  7. Es wäre schon viel gewonnen, wenn Du nicht jedesmal kneifen würdest, wenn es gerade spannend wird… Solange Du nach Herzenslust herumpsychologisieren kannst, bist Du gerne dabei. Aber Butter bei die Fische? Nicht von Dir.

  8. Du kannst auch aufhören, meine Wortwahl zu erläutern („zu entlarven“). Mir ist völlig klar, was ich sage, und ich wähle meine Metaphorik mit Bedacht (ja, auch die militärische).

  9. Aber so bleibt eben jeder auf seiner Insel, und es ist rein gar nichts gewonnen.

    Ja, das finde ich auch schade.

    Andreas hat übrigens Recht.