Zu Theologie gehört eine Reflexionsleistung, die nicht zuletzt der Weiterentwicklung der Lehre selbst dient.
Ich halte die Eingrenzung auf offizielle Lehre und die oftmals geforderte innerkirchliche Einhegung der Theologie, den Abschied von der Universität zugunsten kirchlicher Hochschulen für brandgefährlich. Sie ist geeignet, der intellektuellen Marginalisierung christlichen Gedankenguts Vorschub zu leisten.
Es scheint mir nämlich eher eine Schwäche der gegenwärtigen Theologie zu sein, dass sie vielen anderen Disziplinen nichts mehr zu sagen hat. Sie müsste aber alle relevanten Erkenntnisse aus anderen Disziplinen rezipieren und ins Verhältnis zu ihren eigenen Erkenntnissen setzen, um auf der Höhe der Zeit zu sein.
Nur so kann sie nämlich auf die wichtigen Fragen der Gegenwart Antworten geben. (Denn es kann einer Theologie nicht genügen, stets die gleichen Formeln zu wiederholen.)