Der Deutschlandfunk (Sendung: Politische Literatur) rezensiert Paul Nolte: Generation Reform. Jenseits der blockierten Republik.
Ein Auszug: Heilung setzt vernünftige Diagnose voraus. Und Note belässt es nicht bei der Diagnose. Er will die zertrümmerten Leitbilder wieder aufrichten und fischt nach den Scherben in den geistigen Reservoirs der großen politischen Lager. Am ehesten fündig wird, so meint er, die ‚Generation Reform‘ im Reservoir der Konservativen, oder genauer: im Gedankengut eines modernen Konservatismus.
Nolte enumeriert fünf Eckpunkte eines neuen konservativen Profils: Religiöse Fundamente in einer postsäkularen Welt; Eindämmung der Ego-Gesellschaft; Subsidiaritäts- und Netzstrukturen; Identitäten und Identitätsräume; Maßhalten und Machbarkeitsprinzip.
Dreh- und Angelpunkt ist für den Autor dabei der Begriff der ‚Verantwortung zur Veränderung‘. Das Abbremsen des Modernisierungsdrucks reiche nicht mehr aus, schreibt er. Dieser klassisch-konservative Impuls müsse zur ‚reflektierten Modernisierung‘ erweitert werden, oder zu einer ‚verantwortlichen Veränderung‘. Religiöse oder transzendentale Wertmaßstäbe seien hierbei nicht zwingend, wohl aber hilfreich.