Markus Brauck rezensiert in der FR den Auftritt von Florian Illies („Generation Golf zwei“) bei Harald Schmidt und nimmt eine überraschende Wendung:
Dass Illies eigentlich seiner Generation nur den Spiegel hinhalten will, merkt der Leser in beiden Büchern erst in den Schlusskapiteln, bis zu denen sich Freunde und Feinde nur selten durchschlagen. Da geht der Chronist zögerlich aus der Deckung der Ironie. Fragt nach Werten. Zeigt Gesicht. Äußert sich unverstellt als „Ich“. Lässt sich sagen: „Doch jetzt, da man nicht weiß, was der Islam will, und Angst hat, was aus der Biotechnologie werden wird, gibt es wieder eine Sehnsucht nach der Religion als Orientierung.“ Da will der Chronist behutsam die Lücke füllen, die er diagnostiziert hat. Und da ist es ihm wirklich ernst. Beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin hat der Chronist jüngst eine Bibelarbeit geleitet. Und zu seinen Beweggründen interviewt, sagt er: „Ich glaube, dass auch gerade Herausforderungen wie Biotechnologie und Gentechnologie dazu führen werden, dass wir endlich dazu gezwungen werden, uns an unsere Wurzeln zu erinnern. Dann werden wir begreifen, dass das Christentum ein sehr kluges, menschenfreundliches und herausforderndes Weltbild für uns bereithält, auf das wieder mehr zu schauen sich sehr lohnen würde.“